Wilder Freiger 3.418m
In dem mir bisher völlig unbekannten Stubaital sollte eine vom AV Götzis geführte Hochtour auf das Zuckerhütl stattfinden. Die Wettervorhersage war lange unsicher, und erst sah es nicht gut aus, doch wir hatten das Glück auf unserer Seite. Aufgrund der Verhältnisse vor Ort (Steinschlag) konnte die ursprünglich geplante Tour nicht durchgeführt werden, was sich schlussendlich gar nicht als Nachteil herausstellte.
Daten
Datum | Samstag, 09. Juli 2016 - Sonntag, 10. Juli 2016 |
Gebiet | Stubaier Alpen - Tirol |
Höhenmeter | 1.960m |
Schwierigkeit | Kletterstellen bis I |
Aufstieg | Vom Parkplatz etwas oberhalb der Grabaalm (1.534m) zur urigen Sulzenaualm (1.857m) und weiter über das Hochplateau, in einigen Kehren hoch zur Sulzenauhütte (2.191m) mit Übernachtung. Am nächsten Morgen weiter in Richtung Grünausee (2.328m), südwestlich davon über den Steig zum Freiger Ferner. Nach dem Anseilen über den Gletscher in süd-südöstlicher RIchtung erst leicht, dann steiler ansteigend hoch, zum Schluss über den steilen Firngrat zum Gipfel. |
Abstieg | Abstieg zum verfallenen Zollhaus südöstlich des Gipfels, weiter in Richtung Gamsspitzl (3.050m) und unterhalb davon zur Seescharte (2.762m) direkt vor der Urfallspitze (2.805m). Erst steil durch Felsen und Geröll, dann über Wiesen zum Grünausee (2.328m) und zur Sulzenauhütte zurück. Weiterer Abstieg wie Aufstieg. |
Tourengänger | Christian, Elmar, Thomas und andere |
Beschreibung
Etwas oberhalb der Grabaalm (1.534m) mit dem bergseitig nicht zu übersehenden Grabafall - der aus dem Sulzenaubach gespeist wird - parkten wir unsere Fahrzeuge. Durch anfangs stetig im Wald verlaufende Serpetinen ging es schnell weiter hoch, und es eröffneten sich bald schöne Ausblicke ins Tal und zum beeindruckenden Grabafall. Der Weg führte weiter entlang einer Bergflanke, bis wir uns schließlich direkt vor dem Sulzenaubach befanden und sich in Folge ein weitläufiges Hochplateau öffnet. Der Weg führte uns an der urigen Sulzenaualm (1.857m) vorbei, wo sich viele wirklich sehenswerte Schnitzereien befinden. Am Ende des Hochplateaus muss wieder an Höhe gewonnen werden, und so ging es wieder steiler werdend zur wunderschön gelegenen Sulzenauhütte. Bei geselliger Runde wurde dann auch schon das leckere Abendessen serviert, und kurz darauf befanden wir uns wieder im Freien, genossen den Abend und die frische Bergluft.
Durch die Übernachtung frisch gestärkt und dank des deutlich nach vorne verschobenen Frühstücks (ein Lob an den Hüttenwirt) kamen wir frühmorgens zeitig los und machten uns auf den Weg in Richtung Grünausee (2.328m), allerdings nicht ganz bis zum See - der Weg zweigt vorher südseitig (rechts) ab und führte uns zu vom Gletscher abgeschliffenen Platten, wo ein kleiner Klettersteig (Seilversicherung und Trittbügel) auf uns wartete. Oben angekommen ist der Ferner sowie unser Gipfelziel nicht zu übersehen, und über steile Randmoränen westseitig des Ferners ging es etwas mühsam zum Gletscherplateau hoch. Angeseilt und mit Steigeisen sowie Pickel bewaffnet setzten sich unsere zwei Seilschaften wenig später in Bewegung. Über einen großen Bogen nach Südosten, dann wiederum nach Südwesten erreichten wir bald den mit Firnschnee bedeckten Nordgrat, über welchen wir steil und etwas exponiert bis einige Meter unterhalb des Gipfels aufstiegen, hier wartete dann noch etwas Blockgelände (I) auf uns, bis wir uns schließlich am Gipfel befanden. Hier genossen wir die Ruhe und vor allem die grandiose Rundum- und Weitsicht auf die beeindruckende Gletscherlandschaft.
Der Abstieg erfolgte dann über eine andere Route, nämlich an der verfallenen Zollhütte vorbei und etwas unterhalb des Gamsspitzl (3.050m) stets ostseitig der oft steilen Bergflanke entlang zur Seescharte (2.762m). Durch das westlich der Urfallspitze (2.805m) gelegene Kar wand sich der Weg steil hinunter, wo der Weg dann wieder abflachte und über eine weitere, aber nur kurze Steilstufe zum schön gelegenen Grünausee (2.328m) führte, welcher zum Baden einlud - gemacht hat es von uns aber nur einer. Dann trafen wir wieder auf unseren Aufstiegsweg und folgten ihm zurück zur Sulzenauhütte, wo wir uns bei Speis (wie immer lecker) und Trank für den restlichen Abstieg stärkten, auch ein Schnäpsle durfte natürlich nicht fehlen. Den weiteren Rückweg wurde uns durch ausgelassene Gespräche ebenfalls nicht langweilig, und schon befanden wir uns wieder beim Ausgangspunkt.
Meinen Dank an dieser Stelle an Christian und Elmar. Die Organisation war super, die Tour großartig!